Holpriger Start
Für meine Mutter lief das Jahr 2021 nicht sehr gut. Aus diesem Grund, wollte ich sie 2022 mit auf eine kleine Reise nehmen. Den Alltag vergessen, ein paar wundervolle Orte entdecken und einfach mal abschalten.
So beschlossen wir, den kommenden Herbst im Norden Europas zu verbringen. Um genau zu sein, wollten wir von Kiruna auf die Lofoten fahren und die Inseln erkunden.
Alles gebucht und grob organisiert - ich war nie derjenige, der alles durchplant - und jetzt nur noch ein paar Monate warten.
Leider musste meine Mutter kurzfristig aus verschiedenen Gründen absagen und so musste eine Lösung her, die Reise umzugestalten, da nicht alles storniert werden konnte.
Ich fragte Saskia, eine Freundin, mit der ich schon einige kleinere Reisen hatte und sie sagte spontan zu. Die Reise findet also doch noch statt.
Landung in Kiruna
Auf zum Flughafen Frankfurt, den für mich angenehmsten Flughafen in Deutschland.
Hier hatte ich noch nie Probleme und alles lief bisher reibungslos.
Ab in den Flieger und auf nach Stockholm, unser erster Zwischenstopp.
Der Stockholmer Flughafen ist ebenfalls wunderschön und bietet viele kleine tolle Lädchen zum verweilen, während man auf den Weiterflug wartet.
Wir nahmen also in einem kleinen Pub Platz und genossen ein kühles Getränk, während die kleine Bombardier Startklar gemacht wurde, die uns nach Kiruna bringen sollte.
Kiruna ist eine wunderschöne Stadt im hohen Norden von Schweden. Die Stadt liegt in der Region Lappland, umgeben von dichten Wäldern, klaren Seen und beeindruckenden Bergen.
Die Stadt ist vor allem bekannt für den größten Eisenerzbergbau Europas und das Kiruna-Bergwerk, das seit über 100 Jahren in Betrieb ist. Aber Kiruna hat auch kulturell viel zu bieten: Die Stadt hat eine lebendige Kunstszene, mit vielen Galerien, Museen und kreativen Veranstaltungen, die das ganze Jahr über stattfinden.
Hier auf dem kleinen Flughafen angekommen, ging es erstmal zur Mietwagenstation, die direkt im Eingangsbereich des Flughafen zu finden ist und anschließend zum Mietwagen.
Der erste Supermarkt sollte uns sein, denn wir hatten nicht nur Hunger, wir wollten uns auch mit allerlei Lebensmitteln für die nächsten Tage eindecken, denn wir übernachteten nicht in Hotels, sondern in kleinen Hütten.
Saskia suchte uns für die erste Übernachtung eine kleine Holzhütte im Aurora Camp Kurravaara.
So eine wunderschöne Lage.
Man erreicht das Camp über eine lange, unbefestigte Straße. Hier sollte man mit einem tieferen Wagen wirklich sehr langsam fahren.
Anschließend gelangt man an einen wunderschönen See, an dessen Ufer sich viele kleine Hütten und eine Saune zum selbst befeuern stehen.
Die Vermieterin ist sehr freundlich und bringt dich zu deiner gebuchten Unterkunft.
Nun erstmal alles aus dem Auto geholt, was man für eine Nacht braucht und die Umgebung entdeckt.
Shootingtime
Da ich überwiegend im Portraitbereich tätig bin, lass ich es mir auch nicht nehmen zwischendurch immer wieder Portraits von meinen lieben Mitreisenden zu machen. So nutzten wir die Gegend noch ein wenig um zu fotografieren. Eigentlich waren wir schon sehr müde und freuten uns auf die Saune und ein leckeres Abendessen, aber wenn einmal so schön die Sonne scheint, muss man das doch nutzen.
Am nächsten Morgen, die Sonne ging gerade auf und das Thermometer zeigte -2 Grad Celsius.
Ich kochte noch leicht verschlafen zwei Tasse Kaffee, während Saskia runter zum See rannte und reinsprang - schon bei dem Gedanken, erfror ich innerlich - aber es hat ja jeder so seine Rituale.
Sachen wieder ins Auto gepackt und auf Richtung Lofoten. Knapp 6 Stunden Fahrt lagen vor uns.
In Deutschland würde mich das teils sogar ein wenig nerven. Ewig auf der Autobahn und bis auf die wenigen Autobahnen, von denen man eine schöne Aussicht hat, sind Fahrten im heimischen Land ja eher langweilig.
Hier im Norden Schwedens jedoch macht das richtig Spaß. Tempomat rein und genießen.
Da sind wir also. Die Lofoten. Knapp 400 Kilometer auf der E10 Richtung Westen liegen hinter uns und die ohnehin schon wunderschöne Landschaft, die an uns vorbei zog wurde von diesen Inseln gekrönt.
Ständig hielten wir an und genossen die Aussicht.
Unser erstes Ziel, welches wir noch vor dem Aufsuchen unserer Unterkunft in Angriff nehmen wollten, war Henningsvaer. Der Ort mit dem wohl bekanntesten Fußballfeld im Norden.
Immer wieder hielten wir an und bestaunten die Natur. Das Wetter hielt sich wacker, auch wenn immer mal wieder leichter Regen fiel.
Die Stimmung konnte es uns jedenfalls nicht verderben.
Wir waren uns einig. Egal, wie das Wetter wird, wir gehen raus und erkunden die Gegend.
Nasse Angelegenheit
Über Nacht fing es an, stark zu regnen. Der Regen prasselte an die Fensterscheiben und der Wind ließ die Bretter unserer Hütte zittern.
Ein Blick auf die weitere Wettervorhersage verriet uns, das wird kein angenehmer Tag. Auf den Lofoten kann sich das Wetter so schnell ändern. Eine Vorhersage über mehrere Tage ist kaum möglich und so wechselte die Wetter App ihre Symbole täglich.
Dennoch, wir haben gesagt, egal wie das Wetter wird, wir ziehen durch.
So frühstückten wir in Ruhe und machten uns auf den Weg.
Geplant war der Reinebringen. Der Berg am wunderschönen Örtchen Reine im Süden der Lofoten.
Schon vor der Pandemie war ich mit den Reisetieren auf den Lofoten und wir wollten auf diesen Berg steigen.
Nun, wir waren im Dezember und machen wir es kurz, das war keine gute Idee. Die anfänglichen Stufen, wurden immer mehr zu einer Eiswand, an der es irgendwann kein Weiterkommen mehr gab. Zumindest nicht, ohne Steigeisen. So blieb uns nur ein waghalsiger Weg zurück, den wir zum Glück alle unbeschadet überstanden haben.
Nun haben wir September, kein Schnee, kein Eis.
Ja, es regnet in Strömen und der Wind ist echt stark, aber das wird schon.
In Reine geparkt, Regenjacke drüber gezogen und los geht es.
Etwa 150 Meter später waren wir bis auf die Unterhose durchnässt. Durch den starken Wind flogen die Regentropfen fast horizontal.
Egal, wir wollen jetzt da hoch. Da sind wir halt auch stur.
Also gingen wir los, tropfend nass und dadurch deutlich schwerer als gedacht, nahmen wir die ca. 1600 Stufen der Sherpa Treppe in Angriff.
Stufe für Stufe kämpften wir uns gegen Wind und Regen nach oben. Als wir immer höher kamen, wurde der Wind immer stärker und so mussten wir uns teilweise an den Stufen festhalten, um nicht hinab geweht zu werden.
Die letzten Stufen lagen vor uns, die Hände von der Kälte langsam taub, aber wir konnten es kaum erwarten oben anzukommen.
Da waren wir nun, ob am Gipfel, zumindest glaubten wir das. Gesehen haben wir nämlich nichts. Wir hingen in dieser riesigen Gewitterwolke fest. Nur wenige Meter weit konnten wir sehen. Der Wind war so stark, dass wir uns nicht trauten gerade hinzustellen. So tasteten wir uns an den Felsen entlang und beschlossen uns wieder auf den Rückweg zu machen.
Ja Reinebringen, diesmal hatte ich dich, es war vielleicht nicht schön, aber ich würde es auch bei dem Wetter wieder tun.
Zurück am Auto zogen wir die nassen Sachen aus und fuhren in Unterwäsche zurück zur Unterkunft.
Ein heißer Kaffee und frische Sachen warteten da auf uns und wir konnten den restlichen Tag planen.
Langsam ließ der Regen nach und wir überlegten, den restlichen Tag noch mit etwas Entspanntem zu nutzen. So suchten wir das kleine Dörfchen Nusfjord auf. In einer Bucht in der Gemeinde Flakstad gelegen, ist dieser Ort perfekt zu entspannen. Im Sommer findet man hier wahrscheinlich viele Touristen. Die kleinen Hütten sind meist ausgebucht und mit einem Wellnessbereich hat die kleine Siedlung alles zu bieten, was man für den entspannten Urlaub braucht.
Im Herbst hingegen ist hier gar nicht so viel Betrieb. Ein paar vereinzelte Reisende findet man in den Gässchen und im Café.
Hier haben wir uns auch einen Platz gesucht und uns erneut bei einer Tasse Kaffee und einer leckeren Waffel aufgewärmt.
Neben dem Café gibt es auch eine frei zugängliche Kunstausstellung, die in dieser Saison Bilder der norwegischen Künstlerin Ingeborg Stana ausgestellt hatte.
Ein kleines Shooting an diesem schönen Ort, war selbstverständlich auch noch drin. Aber das versteht sich ja von selbst!
Neuer Tag, neue Tour
Am nächsten Tag ließ der Regen ein wenig nach. Hin und wieder nieselte es noch vor sich hin und der Wind ging ein wenig, aber das sollte uns nicht weiter stören.
Unser Ziel? Die Kvalvika Bucht. Bekannt durch eine kleine Doku zweier Surfer, die sich in dieser Bucht eine kleine Zuflucht bauten und den Strand von allerlei angespülten Gegenständen säuberten, wollten wir diese auch besuchen.
Im Dezember war ich schon einmal dort. Jedoch nur auf dem direkten Weg. Die Bucht ist von schönen Bergen umgeben, die es nun, da kein Schnee mehr liegt, zu erkunden gilt.
Erst auf den Ryten...
Die Kvalvika Bucht liegt in der Kommune Moskenes und ist trotz ihrer Beliebtheit nur zu Fuß zu erreichen. Aber genau das, macht sie ja auch ein wenig besonders. Gerade zu der Jahreszeit trifft man dort auch nicht all zu viele Menschen.
Wir fuhren also nach Fredvang und parkten das Auto an einem Parkplatz der Straße. Diese sind ausgeschildert und gerade bei so einem Wetter kaum benutzt. Man hat in der Regel also Platz.
Kaum ausgestiegen, wurden wir auch nicht enttäuscht... Es regnete, wie angekündigt. Regenjacke an - sie war sowieso noch feucht von gestern - und losgestapft.
Es gibt mehrere Wege in die wunderschöne Bucht. Einen direkten Weg durch eine Art Tal. Wenige Höhenmeter und viele Bretter ermöglichen dir so relativ schnell (ca. 1 Stunde) den Weg zur Kvalvika Bucht.
Wir haben uns heute jedoch für eine Tour über den Ryten entschieden. Der Ryten ist der Berg an der Bucht, von dem man diese komplett überblicken kann. Schon damals stand ich in der Bucht, blickte hinauf und sagte: "Ja genau, das nächste Mal steh ich da oben"
Ungefähr 7 km und knapp 1000 Höhenmeter liegen nun vor uns, aber die Landschaft ist so atemberaubend, das man die Anstrengung nicht wirklich merkt.
Anfangs laufen wir über Wiesen, teils knöcheltief durch Schlamm. Hin und wieder gibt es Bretter, über die man steigen kann. Diese werden im Tourenverlauf auch deutlich mehr.
Und da erstreckt sie sich auf einmal vor uns.
Die Kvalvika Bucht liegt uns zu Füßen!
Es fühlt sich fast so an, als könnten wir die tiefhängenden Wolken berühren. Es weht ein starker Wind und Holzbretter gibt es hier keine mehr. Dafür ganz viel Matsch. Wir wollen ganz nach oben. Einmal an der Kante stehen - natürlich vorsichtig - und raus auf das Meer schauen.
So laufen wir teils auf allen Vieren, weil es sehr rutschig ist weiter nach oben. Ein paar vereinzelte Wanderer treffen wir, den wir zunicken, weil man bei dem Wind sowieso kaum ein Wort versteht.
Oben angekommen, atmeten wir kurz durch und genossen den Ausblick, bis wir uns langsam auf den Weg zur Bucht machten.
Ein steiler Pfad über Bretter und anschließend über ganz viele Felsen, einen kleinen Bachlauf entlang führt in die Bucht. Das macht wirklich Spaß, da man hier mit dem gesamten Körper wandert.
Strukturen
Auf dieser Reise, habe ich die Drohne für mich neu entdeckt. Auch wenn sie noch relativ selten zum Einsatz kam, so habe ich doch geliebt, Aufnahmen von oben zu machen, die so wundervolle Strukturen in der Natur zum Vorschein brachten.
Kalter Akt
Das war es wirklich. Aber Saskia hatte eine Bild Idee entdeckt, die sie gern einmal selbst umsetzen wollte. Da spielt dann auch die Temperatur keine Rolle. Schnell entkleidet und rein in das kalte Wasser.
Wie vorhin bereits erwähnt, gibt es in der Kvalvika Bucht noch die kleine Hütte, die sich die zwei Surfer in der Doku errichtet haben. Sie ist wirklich noch da. Bisher hat sich niemand an ihr vergriffen und das ist einfach wundervoll.
Viel zu oft entdeckt man schöne Orte, die dem Vandalismus zum Opfer fielen. In diesem Fall ist es zum Glück nicht so und so kann man die kleine Hütte nach wie vor besuchen und das ist sogar erwünscht. In der Hütte liegt ein Hinweis aus, auf dem steht: "Nimm dir was du brauchst und lass hier, was du geben kannst!" und die Reisenden halten sich daran. Die Hütte kann nach wie vor zum Übernachten und Ausruhen genutzt werden. Wir haben uns auch ein wenig umgeschaut und natürlich nichts mitgenommen.
Nun wird es aber auch langsam Zeit für den Rückweg. Diesen nehmen wir jetzt auf dem direkten Weg, denn so langsam wird es dunkel und da wir super vorbereitet sind und keine Taschenlampe bei uns haben, kann ein wenig Tageslicht nicht schlecht sein.
So geht es erstmal nach oben, über große Felsen und viel Geröll. Hier heißt es wieder wandern, mit dem ganzen Körper, bevor man die weite Ebene erreicht, auf der man dann gemütlich über Bretter und moor ähnliche Wiesen wieder auf Höhe der Straße nach Fredvang gelangt.
Ein kleines Shooting
darf natürlich
auch nicht fehlen!
Getrennte Wege
Der nächste Tag beginnt, wie der letzte auch in unserem neuen Lieblingscafé in Leknes. Wenn ich diese Reise schon ein was lernen durfte, dann, dass ich unbedingt mehr Bilder vom Essen machen sollte, sonst geht das in diesem Blog total unter.
Nachdem wir unseren Kaffee geschlürft und unsere Croissants gefuttert hattten, starteten wir den Tag gleich mit einem kleinen Shooting.
Erst auf der Straße zum Haukland Beach
und anschließend am Haukland Beach
Für den restlichen Tag sollten sich unsere Wege aber nun trennen.
Natürlich nicht, weil wir uns gestritten haben, sondern weil wir den restlichen Tag so nutzen wollten, dass jeder das machen kann, worauf er am meisten Lust hat.
Ich wollte noch ein paar Bilder fürs Portfolio machen und Saskia wollte bei einem Powerwalk über eine Bergkette ihre körperliche Grenze austesten.
Kaum hatte ich Saskia abgesetzt, zogen auch schon wieder dicke Wolken über die Berggipfel zwischen die Inseln.
Nun aber Beeilung, damit ich noch ein paar Bilder im trockenen machen kann.
Zuerst fuhr ich noch einmal nach Reine und hielt zwischendurch immer mal wieder an um nach Motiven Ausschau zu halten. Ein paar kleine Gelegenheiten boten sich auch für die Drohne.
Ich kam an Hamnoy vorbei und parkte mein Auto am Straßenrand.
Hamnøy, das wohl bekannteste Fotomotiv neben dem Fußballfeld in Henningsvaer.
Zum zweiten Mal war ich nun hier, diesmal wollte ich mir aber noch ein wenig Zeit nehmen und auch mal zwischen den Häusern durchlaufen.
Sakrisøy, der nächste kleine Ort auf dem Weg nach Reine bietet ein ganz anderes Bild.
Hier sind die Häuser gelb. Das macht ihn in der ohnehin wunderschönen Landschaft nochmal besonders.
Zudem gibt es hier Anitas Seefood. Ein Restaurant mit wunderbaren Fischspezialitäten.
Ich musste einfach anhalten und etwas essen und ich kann es sehr empfehlen.
Gerade ist es trocken und ich habe die Zeit ein wenig durch Reine zu schlendern. Wie in den meisten malerischen Dörfchen auf den Lofoten ist auch Reine auf den Tourismus ausgelegt. Viele zu vermietende Unterkünfte stehen hier zur Verfügung. Dennoch hat es seinen ganz eigenen Charme. Normale kleine Wohnhäuser findet man hier nämlich auch genügend. So lief ich auf den Straßen umher, immer den Reinebringen im Blick...
Der dritte Versuch
Als ich in Reine stand, blickte ich die ganze Zeit hinauf zum Reinebringen. Ständig stand der Gipfel in dicke Wolken gehüllt, doch da steckte auf einmal eine Wolke, die tatsächlich ein Ende hatte. Mit ein klein wenig Glück würde diese vielleicht vorbei ziehen. Na ja gut, mit viel Glück vielleicht.
Ich stand am Auto und überlegte, ob ich nun die Zeit noch für ein paar Bilder in Reine nutze, oder es vielleicht doch noch einmal probiere.
Ich musste einfach noch einmal da hoch. Ich legte alles Unnütze ins Auto, schnappte mir nur die Kamera mit dem Weitwinkel und machte mich auf den Weg.
Vorbei an allen einigen Wanderern, die es gemütlich angingen. Schniefend und nach Luft ringend - natürlich wollte ich mir das nicht ansehen lassen - also grinsend immer weiter nach oben.
Auf einmal überholte mich ein Trailrunner und ich fragte mich, weshalb ich überhaupt trainiere!
Kurz vor dem Gipfel hing sie noch immer - die Wolke. Es wurde dunkel und der Nebel durchdrung die Kleidung mit Feuchtigkeit.
Mist, anscheinend bewegt sich die Wolke doch nicht weiter...
Doch dann riss der Himmel auf, die Wolke teilte sich und ich hatte einen freien Blick auf Reine. Neben mir standen drei weitere Fotografen. Wir grinsten uns an, denn genau darauf hatten wir gewartet. Noch immer nach Luft ringend begann ich gleich zu fotografieren. Wir alle begannen zu fotografieren. Niemand stand sich im Weg, alle waren sehr höflich und zuvorkommend. Es war wirklich ein wenig magisch. Nach knapp 5 Minuten verdunkelte es sich um uns herum wieder und wir standen erneut in mitten einer Wolke.
Doch das war jetzt egal. Ich hatte das Bild, welches ich wollte und konnte nach dem Fotografieren die Aussicht auch für mich noch ganz in Ruhe genießen.
Ich machte mich auf den Weg zurück zum Auto und schrieb Saskia, was ich gerade erleben durfte. Ein wenig traurig war ich schon, dass sie es nicht sehen konnte. Sie schrieb jedoch zurück, dass sie eine wahnsinnig schöne Wanderung hatte, mit unglaublichen Aussichten, sodass wir beide den Tag optimal genutzt hatten.
Auf dem Weg zum Abholpunkt brach die untergehende Sonne immer mal durch die Wolken, was die Berge in wunderschönes Licht tauchte.
Der letzte Tag
Der letzte Tag unserer Reise, da ist er nun. Naja eigentlich nicht der letzte, aber in der kommenden Nacht müssen wir zurück nach Kiruna, da unser Flug am Morgen 9 Uhr geht und wir bis dahin noch 6 Stunden Autofahrt vor uns haben.
Deshalb nutzten wir den für uns letzten Tag mit einer Wanderung im Eggum Naturreservat. Denn dieses Naturreservat liegt direkt vor unserer Haustür. Das Auto blieb daher am Morgen stehen und wir liefen direkt on der Unterkunft los.
Vorbei an flauschigen Schäfchen und einem Oldtimer, der in dieser Kulisse irgendwie sureal wirkte ging es zu einem Pumpwerk. Kurzer Zwischenstopp, etwas Kleines gegessen und weiter entlang der Küste bis es nicht mehr weiter ging. Das tat gut. Den Kopf ausschalten und die Natur genießen. Es war ein wahrlich schöner Abschluss unserer Reise.
Am Abend räumten wir unsere Unterkunft natürlich noch auf und ich bereitete das Auto für die Fahrt nach Kiruna vor. Ich fuhr zur Tankstelle, damit wir nachts nicht suchen müssen und auf dem Weg dahin fotografierte ich unseren Mietwagen in der wunderschönen Landschaft. Wirkt fast wie in einer Autowerbung.
Nun aber ab ins Bett und wenigstens noch ein paar Stunden hingelegt, bevor es 1 Uhr zurück nach Schweden geht.
Auch wenn wir mit mehr schönem Wetter gerechnet hatten, war diese Reise wirklich wundervoll. Wir haben dieses Wetter bestmöglich genutzt und die Inseln so gut es ging erkundet. Darum geht es schließlich auf solchen Reisen. Das Beste aus jeder Situation zu machen und auch wenn alles anders kommt, als geplant die Zeit bestmöglich zu genießen.